In einem Kinderbuch ruft Mama Bär sechszehnmal „Komm“ und zehnmal „trödel nicht“, zu ihrem kleinen Sohn Butz. Der kleine Butz trödelt natürlich nicht, er entdeckt seine Welt, in einer ausgesprochenen Gelassenheit, die uns Erwachsenen nicht mehr vertraut ist. Beobachte ich meinen Sohn, mit welcher Leidenschaft er Löcher im Kanaldeckel zählt, Käfer beobachtet, Steine in den Bach wirft oder auf der Mauer tanzt, wenn wir doch eigentlich auf dem Weg zum Kindergarten sind und ich mich im Geiste frage, wie ich all die To Do‘s in den Tag unterkriege, fühle ich mich an Mama Bär und den kleinen Butz erinnert und ertappe mich in meiner Ungeduld.
Er entdeckt seine Welt, so spielerisch und wunderbar langsam, dass ich manchmal traurig werde, weil ich diese Langsamkeit so schwer genießen kann.
Lassen wir die Kinder spielen. Richten wir uns so ein, dass die Kinder ihre Freiräume behalten können und nicht in das enge Korsett der Großen gezwängt werden. Dann komme ich eben zu spät. Dann staubsauge ich eben morgen. Dann kaufe ich heute nicht ein und wir improvisieren ein Resteessen. Dafür mit Spaß und Genuss.
Ganz bezaubernd… Bild und Text 🙂